Lektion 25 – Know your Customer (KYC): Warum das Prüfverfahren zu mehr Transparenz in der Kryptowelt beiträgt

Krypto und Aktien Academy von BISON

Geldwäscherechtlich verpflichtete Unternehmen unterliegen den sogenannten Sorgfaltspflichten (Due Diligence). Die hierdurch erlangte Transparenz der handelnden Personen stellt eine wichtige Grundlage für die Prävention von Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung und strafbarer Handlungen dar. Würden Banken und Krypto Handelsplätze ermöglichen, Konten mit erfundenen Identitäten zu eröffnen, wäre es sehr viel schwieriger, gegen Cyberkriminalität und Finanzkriminalität vorzugehen.

Der Anmeldeprozess bei BISON und vielen anderen Krypto Handelsplätzen

Die Registrierung bei BISON ist sehr einfach. Es ist lediglich der Name, eine E-Mail-Adresse und ein Passwort notwendig. Jedoch ist der Handel mit Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum ist nicht sofort möglich. Zuvor ist eine Verifizierung notwendig. BISON – und alle anderen Krypto-Handelsplätze mit Sitz in Europa – müssen wissen, wer auf ihrer Plattform handelt. Mit der Eingabe weiterer Informationen und einer schnellen Verifizierung via VideoIdent wird sichergestellt, dass Kunden wirklich die Person sind, die sie vorgeben zu sein. Im VideoIdent Verfahren wird dafür der Personalausweis oder Reisepass genutzt. Geschulte Mitarbeiter: innen erkennen anhand verschiedener Merkmale die Echtheit eines Personalausweises und bestätigen die Identität der Kunden. Neben VideoIdent setzen wir demnächst auch weitere Identifikationsmethoden ein, wie z.B. eID.

Diese Identifikationsverfahren sind bei Banken mittlerweile ein Standardverfahren, das seit vielen Jahren angewendet wird. Vor einigen Jahren hingegen musste man dafür noch zur Post gehen – heute geht die Verifizierung einfach per Smartphone. Ohne eine Identifizierung ist es nicht möglich ein Bankkonto, Krypto-Account oder Depot zu eröffnen.

Was sind die Vorteile des KYC-Prozesses für Kunden der Kryptowährungsbranche?

Regulierung hilft, Bitcoin und Co. langfristig zu etablieren

Je mehr Unternehmen die Vorteile von Kryptowährung erkennen und je sicherer der regulatorische Rahmen ist, desto wahrscheinlicher wird es, dass Kryptowährungen und Blockchains zur Interaktion mit Kunden genutzt werden. Sei es zum Bezahlen, zur Überprüfung von Besitz/Anteilen oder als Belohnung für aktive Kunden. Steigen die Möglichkeiten Bitcoin und Co. im Alltag zu benutzen, erhöht sich die Chance, dass Kryptowährungen von der Masse genutzt werden und sich langfristig etablieren. Das KYC-Verfahren ist dabei Teil des regulatorischen Rahmens dafür.

Identitätsdiebstahl soll verhindert werden

Identitätsdiebstahl im Internet ist keine Seltenheit. Durch das gesetzlich vorgeschriebene Identifikations- und KYC-Verfahren kann verhindert werden, fremde Identitäten zu stehlen und in diesem Namen z.B. finanzielle Aktivitäten auszuführen. Durch diesen mehrstufigen Sicherheitsprozess werden die Accounts unserer Nutzer, so sicher wie technisch möglich, vor Missbrauch durch Andere geschützt.

Schutz vor Phishing und anderen Fällen von Cyberkriminalität

Phishing ist eine betrügerische Methode, bei der Angreifer sensible Informationen wie Passwörter oder Kreditkartennummern stehlen wollen. Sie geben sich als vertrauenswürdige Quellen aus, beispielsweise als Anlageberater oder als Mitarbeiter von Krypto-Unternehmen, und versenden gefälschte E-Mails oder Nachrichten mit Links zu täuschend echten Websites. Opfer werden dazu aufgefordert, persönliche Daten einzugeben.

Man sollte misstrauisch sein gegenüber unerwarteten Anfragen, keine Links blind klicken, keine sensiblen Daten weitergeben und nur vertrauenswürdige Websites nutzen. Auch vor betrügerischen Anrufen, so genannten Phishing-Calls oder auch “Vishing”, ist Vorsicht geboten.

Wie kann man generell Betrüger erkennen und sich schützen?

  1. Recherche und Verifizierung: Informiere dich immer über die Person, mit der du zu tun hast. Betrüger haben oft keine legitime Online-Präsenz.
  2. Prüfe offizielle Websites und E-Mails: Betrüger verwenden möglicherweise gefälschte Websites oder E-Mails, die offiziellen sehr ähnlich sehen. Achte auf kleine Rechtschreibfehler oder Unterschiede in den Domain-Namen (z.B. .de statt .com).
  3. Vorsicht bei persönlichen Informationen: Vermeide es, sensible persönliche Informationen wie deine Sozialversicherungsnummer, Bankdaten oder Passwörter preiszugeben, es sei denn, du bist sicher, dass die Anfrage legitim ist.
  4. Unerwartete Gewinne oder Preise sind verdächtig: Sei vorsichtig bei unangeforderten Nachrichten oder E-Mails, die behaupten, du hättest einen Preis gewonnen, besonders wenn du an keinem Gewinnspiel teilgenommen hast.
  5. Schlechte Grammatik und Rechtschreibung entlarven Phishing-Versuche: Betrüger verwenden oft schlecht geschriebene Nachrichten.
  6. Vermeide unmittelbare Handlungen: Betrüger erzeugen oft eine künstliche Dringlichkeit, um dich zu schnellen Entscheidungen zu drängen, ohne darüber nachzudenken. Sei vorsichtig, wenn jemand auf sofortiges Handeln besteht.
  7. Vertraue deinem Bauchgefühl: Wenn etwas komisch erscheint oder zu gut ist, um wahr zu sein, ist es wahrscheinlich so. Vertraue deinem Instinkt und gehe nicht weiter auf verdächtige Personen oder Aufforderungen ein.
  8. Vorsicht vor Telefonbetrug: Sei vorsichtig bei unerwarteten Telefonanrufen, die vorgeben, von offiziellen Organisationen wie Banken oder Regierungsbehörden zu stammen. Überprüfe immer die Identität des Anrufers, bevor du persönliche Informationen preisgibst.
  9. Sei vorsichtig mit E-Mail-Anhängen und Links: Betrüger nutzen oft E-Mail-Anhänge oder Links, um Malware oder Phishing-Versuche zu verbreiten. Klicke nicht auf verdächtige Links und lade keine Anhänge aus unbekannten Quellen herunter.
  10. Melde verdächtige Aktivitäten: Wenn du einen Betrug vermutest oder auf betrügerische Aktivitäten stößt, melde es den örtlichen Behörden und den relevanten Verbraucherschutzstellen.

Erweiterter Schutz beim Ändern von persönlichen Daten

Um Identitätsdiebstahl und Phishing zu vermeiden, geht BISON auf Nummer sicher. Wird zum Beispiel versucht nach der Verifizierung die Telefonnummer zu ändern, muss diese neue Telefonnummer erneut verifiziert werden. So wird verhindert, dass Kriminelle, die Zugriff auf Ihre Zugangsdaten haben, Daten wie Adresse und Telefonnummer einfach ändern und Transaktionen tätigen können.

Des Weiteren empfehlen wir dir zum Schutz deines BISON-Kontos folgendes:

  1. Reagiere nicht auf Nachrichten aus unbekannten Quellen. Denn sei versichert: Wir werden dich niemals nach deinem Passwort fragen.
  2. Ermögliche Dritten niemals Zugriff auf deinen Account
  3. Wir beschäftigen keine Mitarbeiter, die dir Anlageentscheidungen nahelegen oder abnehmen und wir werden dich zu solchen Themen auch nicht anrufen oder auf anderem Weg kontaktieren.

Weitere Infos zu diesem Thema findest du hier.

Welche Vorteile das KYC-Verfahren für Unternehmen bietet

Gesetzliche Vorgaben sind ein zwingend notwendiger Aufwand, der von Privatpersonen und Unternehmen betrieben werden muss. Jedoch können die Regularien dabei helfen, Unternehmen und Kunden mehr Sicherheit zu geben.

Unternehmen wird mehr Sicherheit geboten, im Kryptoumfeld zu handeln

BISON agiert im regulierten Umfeld der Gruppe Börse Stuttgart und erfüllt durch den Handelspartner EUWAX AG, ebenfalls eine Tochtergesellschaft der Boerse Stuttgart Gruppe, und den Bankpartner Solaris alle regulatorischen Anforderungen in Deutschland. 

Reputationsschäden durch kriminelle Kunden wird vermieden

Kriminelle Personen, die die Dienste eines Unternehmens nutzen, um illegalen Aktivitäten nachzugehen, schaden der Reputation und damit auch der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens. Da Blockchains geeignet sind, Transaktionen unter der Anonymität des Private Keys vorzunehmen, könnte eine Anmeldung auf Kryptohandelsplattform ohne vorherige Verifizierung, zu einer erhöhten Nutzung von Kryptowährung durch Kriminelle führen. Die Kryptohandelsplattform würden dies ohne Verifizierungsprozess nicht einmal prüfen können. Welche Folgen fehlende Regulierungen für die Reputation von Unternehmen haben kann, zeigen die „Suisse Secrets“-Berichte der Süddeutschen Zeitung Anfang 2022.

Viele Nachrichten über Kriminalität schaden der Branche

Der Reputationsschaden beschränkt sich nicht nur auf einzelne Personen. Berichten Medien regelmäßig negativ über gewisse Branchen, kann dies einen langfristig negativen Effekt haben. Das Vertrauen der Kunden und Investoren sinkt. Im schlimmsten Fall bedeutet dies das wirtschaftliche Ende der Kryptobranche in Deutschland. Durch das KYC-Verfahren wird es für Kriminelle schwer, unentdeckt auf deutschen Kryptohandelsplattform Geld zu waschen oder Terrorismus zu fördern. Dies schützt den Ruf von Kryptowährungen und Krypto Handelsplätzen.

Quellen

Bluemel, J. (2023) “Buying Crypto without KYC Check? An immense risk! – IDnow,” IDnow, 19 January. Available at: https://www.idnow.io/blog/buying-crypto-without-kyc-immense-risk/, zuletzt aufgerufen am 01.09.2023.

IDnow (2023) What is KYC? Overview & short explanations – IDnow, IDnow. Available at: https://www.idnow.io/regulation/what-is-kyc/, zuletzt aufgerufen am 01.09.2023.

Pfaff, I. (2022) “Suisse Secrets: Scharfe Kritik aus der Schweiz,” Süddeutsche.de, 23 February. Available at: https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/suisse-secrets-banken-schweiz-bankgeheimnis-reaktionen-1.5534460, zuletzt aufgerufen am 01.09.2023.

What Caused the Uber Data Breach in 2022? | UpGuard (no date). Available at: https://www.upguard.com/blog/what-caused-the-uber-data-breach, zuletzt aufgerufen am 01.09.2023.

Disclaimer

Der Inhalt dieses Artikels dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Finanz-, Investitions-, und/oder Handelsberatung dar. Wir empfehlen dir dringend, die notwendigen Nachforschungen anzustellen, bevor du eine Anlage-, Investitions- und/oder Handelsentscheidung triffst. Bitte beachte, dass man von der Wertentwicklung in der Vergangenheit nicht auf zukünftige Ergebnisse schließen kann.

 Eine Haftung der Gruppe Börse Stuttgart und ihren Tochtergesellschaften für den Artikel ist ausgeschlossen.