Sind Kryptowährungen aktuell unter- oder etwa überbewertet? Wann stehen die Verkaufschancen günstig? Auf solche Fragen hätte jeder Kryptoinvestor gerne passende Antworten, denn damit kann man sein Engagement besser planen. Jetzt liefern wir euch in der BISON App die Basis, um den Kryptomarkt zu analysieren: Twitter Sentiment und die technischen Indikatoren Simple Moving Average (SMA) und Relative Strength Index (RSI) ermitteln die psychologische Stimmungslage, die durchschnittlichen Kursverläufe und die Intensität der Kursbewegung. Diese drei Indikatoren können auf alle bei BISON handelbaren Kryptowährungen angewendet werden: Bitcoin, Ethereum, Litecoin, Ripple (XRP), Bitcoin Cash, Uniswap und Chainlink.
Im folgenden Artikel zeigen wir euch, wo ihr die Indikatoren findet, welche Möglichkeiten bestehen, um sich Charts anzeigen zu lassen und welche Erkenntnisse man daraus ableiten kann. Außerdem erklärt euch Richard „Richy“ Dittrich, bekannt aus den Interviews mit BISON Chef Ulli Spankowski und den Kryptoupdates der Börse Stuttgart, anhand eines anschaulichen Videos diese Indikatoren. Richy liefert außerdem wertvolle Tipps, wie euch mit diesen Indikatoren der Einstieg in die Analyse des Kryptomarktes gelingt.
Rechtliche Vorbemerkung: Bei den folgenden Informationen handelt es sich nicht um eine Beratung oder Handelsempfehlung. Vielmehr werden Informationen allgemeiner Natur bereitgestellt, die fehlerhaft oder veraltet sein können oder nicht auf jeden individuellen Fall anwendbar sind. Die bereit gestellten technischen Indikatoren sollen als Informationsquelle dienen und deine Investmententscheidung in den Kryptomarkt zusätzlich unterstützen.
Inhaltsverzeichnis
Richy erklärt die technischen Indikatoren
Stand der aktuellen Beispiele: 15. Oktober 2021.
Hier geht es zum Video
Wo findest du die technischen Indikatoren in der BISON App?
In der Marktübersicht wählst du zunächst eine Kryptowährung aus. Anschließend klickst du auf das Symbol in der oberen linken Ecke. Jetzt werden die drei unterschiedlichen Möglichkeiten angeboten, wie man sich das Chart anzeigen lassen kann: Twitter Sentiment, Simple Moving Average (SMA) und Relative Strength Index (RSI). Es können maximal drei Indikatoren gleichzeitig ausgewählt werden.
Twitter Sentiment
Das Twitter Sentiment funktioniert ähnlich wie das BISON Sentiment. Tweets werden mit einer künstlichen Intelligenz ausgelesen und bei BISON entsprechend aufbereitet. Das Chart zeigt, wie viele Nachrichten über das entsprechende Coin kursieren und wie viele davon positiv oder negativ geprägt sind. Anders als beim BISON Sentiment, liegt das Twitter Sentiment direkt im Kurs-Chart. Hier kann man zwischen positiven und negativen Twitter-Meldungen wählen oder beide anzeigen lassen.
Nach der Auswahl werden neben dem Kurs-Chart nun zwei weitere Informationen dargestellt: ein roter Oszillator für negative Tweets und ein grüner Oszillator für positive Meldungen. Die Werte werden anzeigt, sobald sich der Finger bzw. in der Webanwendung der Mauszeiger über das Chart bewegt.
Richy merkt an: „Bei Bitcoin merkt man ganz klar, dass in den letzten 30 Tagen, aber auch im letzten halben Jahr, die Stimmung eigentlich relativ gut war. Ab und zu haben wir ein paar kleine rote Peaks mit drin.“
Am 24. September 2021 stellt man beispielsweise fest, dass es sehr viele positive, aber auch über 1.500 negative Nachrichten, gab. Diesen Höchststand an negativen Kommentaren, kann Richy erklären: „Ihr wisst doch, dass China damals den Handel mit Kryptowährungen als illegal eingestuft hat und dementsprechend hat der Markt relativ schlecht darauf reagiert. Kurz davor hatten wir das große Problem mit Evergrande. Also auch hier merkt man, dass der Markt darauf reagiert.“
Richy hat zum Twitter Sentiment noch einen nützlichen Tipp: „Je geringer der Zeitraum ist, also je weiter man in das Chart heranzoomt [z. B. von 7 Tage auf 3 Stunden], desto wilder werden die Werte. Da wird natürlich jetzt, im Minutentakt die unterschiedliche Tweet-Lage dargestellt. Vielleicht geht ihr lieber einen kleinen Schritt nach hinten und betrachtet das Ganze mit etwas Abstand.“
Simple Moving Average (SMA)
Der Simple Moving Average ist der durchschnittliche Kurs einer Kryptowährung innerhalb einer bestimmten Zeitperiode. Der SMA wird daher auch als einfach gleitender Durchschnitt bezeichnet. Beim Simple Moving Average muss zunächst die Periode festgelegt werden. Damit kann das Intervall, welches beobachtet werden soll, genauer eingegrenzt werden. Die Bedeutung der Periode hängt davon ab, welches Kurs-Chart man verwendet. Richy: „Schaut ihr euch ein Jahres-Chart an, dann entspricht eine Periode in der BISON App einem Tag. Betrachtet ihr ein 30-Tages-Chart, wäre eine Periode zwei Stunden, beim 7-Tages-Chart 30 Minuten und beim 3-Stunden-Chart 30 Sekunden.“
Wie feingranular bzw. wie grob die Darstellung sein kann, verdeutlicht Richy exemplarisch anhand der Perioden 10 und 100 in der 30-Tage-Ansicht. „Wir arbeiten mit SMA 10. Bei 30 Tagen wissen wir: Die einzelnen Intervalle sind immer zwei Stunden und wir haben den Durchschnitt der letzten 10 mal zwei Stunden im rosa Chart dargestellt. Bei der 100 Linie, werden auch 30 Tage als zwei Stunden dargestellt. Wir haben aber 100 Perioden betrachtet und dementsprechend ist das gelbe Chart auch wesentlich stärker geglättet (…) und weiter weg zum aktuellen Preis.“
Eine Regel besagt: Wenn ein kurzfristiger Indikator einen langfristigen von oben nach unten durchbricht, ist das für Chartanalysten eher ein Verkaufssignal. Wenn der kurzfristige Indikator den langfristigen nach oben durchbricht, gehen Chartanalysten eher davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit höher ist, dass sich der Kurs nach oben entwickelt als umgekehrt. Wichtig: Das soll allerdings keine Beratung oder Empfehlung sein, sondern das sind einfach die normalen Spielregeln der technischen Analyse!
Relative Strength Index (RSI)
Der Relative Strength Index (RSI), auch Relative-Stärke-Index, identifiziert über- oder unterbewertete Bereiche im Markt. Richy stellt hierzu klar: „Relative Stärke ist eigentlich ein fälschlicher Begriff, denn normalerweise müsste man hier von der inneren Stärke sprechen. Relativ wäre immer im Verhältnis zu irgendwas anderem.“
Beim RSI betrachtet man innerhalb eines bestimmten Zeitraums die Auf- und Abwärtsschlusskurse und rechnet dann die Extremsituationen, also extreme Ausreißer nach oben und unten, heraus. So lässt sich gemittelt feststellen, ob das jeweilige Coin momentan eher überkauft oder überverkauft ist. Der RSI bewegt sich zwischen den Werten 0 und 100. Werte kleiner oder gleich 30 wird eher eine Unterbewertung, Werte größer oder gleich 70 eine Überbewertung zugeschrieben.
Um den Unterschied deutlich zu erkennen, eignen sich erneut die Perioden 10 und 100. Unter dem Chart erscheinen bei Aktivierung neue Informationen. Die gezackte Linie ist der kurzfristigere Markt (RSI 10) und die ruhigere Linie der RSI 100. Für alle, die einen längeren Anlagehorizont haben, lohnt es sich eher langfristige Perioden zu betrachten. Richy analysiert den aktuellen Markt: „Auf kurzfristige Sicht sind wir momentan bei 71,05. Daher gehen Chartanalysten davon aus, dass der Markt jetzt ganz schön heiß gelaufen ist.“
Kombination der technischen Indikatoren
Richy betont: „Das Entscheidende ist die Kombination der verschiedenen Informationen, denn nur Charts ist nicht das Richtige, nur der eigene Bauch ist definitiv auch nicht richtig und nur Nachrichten kann auch falsch sein. Es gehört alles zusammen!“
Es besteht die Möglichkeit sich drei Indikatoren gleichzeitig im Chart anzeigen zu lassen. Mehr Platz steht auf den meisten Handys sowieso nicht zur Verfügung. Anhand der Kombination von verschiedenen Informationen vermeidet man Fehlsignale, die durch die Betrachtung einzelner Charts entstehen.
Richy: „Ich gehe mal davon aus, dass wir eher etwas kurzfristig orientiert sind, (…) also wähle ich hier RSI 20, SMA 20 und SMA 100. Damit ich einen lang- und kurzfristigen Durchschnitt habe und das [Überschneiden der Werte] auch sehen kann.“
Ein einfaches Beispiel
SMA: Im Chart gibt es einen Zeitpunkt, an dem man klar erkennt, dass der kurzfristige Indikator, den langfristigen nach oben überschritten hat.
RSI: Zum gleichen Zeitpunkt war der RSI mit 45 definitiv nicht überkauft, denn er lag nicht über 70.
Bei der Betrachtung der rein technischen Informationen, könnte man aus dieser Kombination eine mögliche Kaufgelegenheit erkennen.
Ein weiteres Beispiel
SMA: Der kurzfristige hat den langfristigen Chart unterschritten.
RSI: Liegt bei 53, ist also recht neutral.
Hier lässt sich kein eindeutiges Signal ablesen, weshalb die Kombination der Informationen entscheidend ist!
Werden weitere Indikatoren verfügbar sein?
Richy bringt die Antwort so auf den Punkt: „Lasst euch überraschen! Wir haben noch einige andere charttechnische Indikatoren, die wir einbauen wollen. Auch das wird noch kommen. Viel Spaß damit, viel Erfolg beim Anlegen und bleibt uns treu. Ciao!“