Im Bereich der Kryptowährungen steht der Begriff „Airdrop“ im Allgemeinen für die Verteilung digitaler Vermögenswerte an die Öffentlichkeit. Diese Verteilung erfolgt entweder aufgrund des Besitzes eines speziellen Tokens oder aufgrund des Umstands, dass man über eine aktive Wallet-Adresse auf einer bestimmten Blockchain verfügt. Hauptunterschied von einem ICO zu einem Airdrop ist dabei, dass bei letzterem kein Kauf durch den Empfänger erforderlich ist, sondern die neuen Coins oder Token kostenlos zugeteilt werden. Airdrops dienen hauptsächlich als Marketinginstrument, um einerseits die Popularität der verteilten Coins oder Token zu erhöhen und andererseits die Verteilung des Vermögenswerts zu diversifizieren. Grundsätzlich können Airdrops auf unterschiedliche Weise funktionieren. I.d.R. muss der Nutzer aber zum Zeitpunkt des Snapshots, der den aktuellen Stand der Blockchain zu diesem Zeitpunkt abbildet, eine bestimmte Menge des Vermögenswerts in einer öffentlichen Wallet halten, um für den Airdrop überhaupt in Frage zu kommen. Airdrops werden deshalb in einigen Fachkreisen als eine Art Dividendenausschüttung betrachtet, da die zusätzliche Prämie durch den Besitz eines digitalen Vermögenswerts verdient und auf einer anteiligen Basis ausgezahlt wird.
ATH ist die Abkürzung für das englische Wort All-Time High. Es ist ein Begriff, der in der Finanzwelt, insbesondere im Zusammenhang mit Aktien- und Kryptowährungsmärkten, häufig verwendet wird, um den höchsten Preis zu beschreiben, den ein bestimmter Vermögenswert innerhalb eines bestimmten Zeitraums jemals erreicht hat. Dieser Zeitraum kann Tage, Wochen, Monate oder sogar Jahre umfassen. Er ist ein wichtiger Meilenstein für Investoren und Anleger, da er anzeigt, dass der Vermögenswert seinen höchsten Wert in der Geschichte erreicht hat. Wenn ein Vermögenswert seinen ATH erreicht, kann dies bei den Anlegern ein Gefühl der Aufregung und des Optimismus auslösen, was zu einer erhöhten Kaufaktivität führt. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass ATHs keine Garantie für zukünftigen Erfolg sind und auch von einem deutlichen Kursrückgang gefolgt werden können. Der ATH ist auch eine wichtige Kennzahl, die Anleger im Auge behalten sollten, da er wertvolle Einblicke in die historische Performance eines Vermögenswertes bietet und als Grundlage für Investitionsentscheidungen dienen kann.
DAO ist ein Akronym aus dem englischen Sprachgebrauch und steht für „Decentralized Autonomous Organization“. Ins Deutsche übersetzt heißt DAO so viel wie „Dezentrale Autonome Organisation“. Generell ist eine DAO als ein ganzheitliches System zu verstehen, welches feste vordefinierte Regeln hat und präzise vorschreibt, welche Aktionen eine bestimmte dezentrale Organisation durchführen darf und wird. (Der Begriff kann auch speziell für die Organisation „The DAO“ verwendet werden, die im Jahr 2016 auf der Ethereum-Blockchain entstand.) Simplifiziert ausgedrückt ist eine DAO eine besondere Art von Organisation, welche im Gegensatz zu traditionellen Unternehmen auf einem Open-Source-Code basiert und vollständig dezentral von der Gemeinschaft betrieben wird. Folglich basieren die zugrunde liegende Struktur und die Arbeitsmechanismen einer DAO nicht auf einer hierarchischen Verwaltung, wie es i.d.R. in herkömmlichen Unternehmen üblich ist. Es gibt weder eine Zentralisierung der Macht noch einen Verwaltungsrat et cetera. DAOs werden auf Basis von Smart Contracts (intelligente Verträge) geführt und durch die kollektive Arbeit seitens der Gemeinschaftsmitglieder gesteuert.
Mit DAOs wird das Rad zwar nicht neu erfunden, aber die Verwendung solcher Smart Contracts zur Automatisierung einiger Arbeitsmechanismen und Funktionalitäten machen es zu einem sehr interessanten Konzept und innovativen Geschäftsmodell. DAOs ermöglichen die Schaffung effizienter Systeme, da sie den Bedarf an menschlichen Ressourcen reduzieren, was wiederum die Betriebskosten und die mit menschlichem Verhalten verbundenen Risiken und Fehler minimiert. Ein spezieller Anwendungsfall, bei denen das DAO-Modell seinen Nutzen beweist, sind automatisierte Fundraising-Kampagnen (wie ICOs). Grundsätzlich haben DAOs unter Fachkreisen langfristig das Potenzial, mit Hilfe dezentraler Governance-Modelle auf der Grundlage von Smart Contracts, eine Vielzahl von Branchen zu revolutionieren.
DApps sind dezentrale, digitale Anwendungen oder Programme, die auf einem verteilten Rechensystem, d. h. einer Blockchain oder einem Peer-to-Peer (P2P)-Netzwerk von Computern laufen. Sie unterliegen dabei nicht dem Einflussbereich und der Kontrolle einer zentralen Behörde.
Generell beinhalten DApps die folgenden Merkmale:
Es gibt eine große Vielzahl von DApps mit unterschiedlichen Anwendungsfällen, beispielsweise Spiele, Social-Media-Plattformen, Kryptowährungs-Wallets oder Finanzanwendungen (DeFi). Dezentralisierte Anwendungen finanzieren ihre eigene Aktivität durch ein Token-System, wobei die Token speziell für eine bestimmte dApp oder für die gesamte Blockchain, welche die DApp beherbergt, sein können.
FOMO ist die Abkürzung für „Fear Of Missing Out“. Zu deutsch meint es die Angst, etwas zu verpassen. Das Konzept wurde erstmals im Jahr 2000 von Dr. Dan Herman in einer akademischen Arbeit mit dem Titel „The Journal of Brand Management“ beschrieben. Der Begriff bezieht sich auf das Gefühl der Beunruhigung oder die Vorstellung, dass andere Menschen an einer positiven oder einzigartigen Erfahrung teilhaben, während man selbst etwas verpasst. Es handelt sich um ein Phänomen, das in den sozialen Medien weit verbreitet ist.
Im Zusammenhang mit den Finanzmärkten und dem Handel mit Kryptowährungen bezieht sich FOMO auf die Angst eines Anlegers, eine potenziell lukrative Investitions- oder Handelsmöglichkeit zu verpassen. Das FOMO-Gefühl ist besonders ausgeprägt, wenn ein Vermögenswert, beispielsweise ein bestimmter Coin oder Token in relativ kurzer Zeit erheblich im Wert steigt. Dies kann dazu führen, dass der Marktteilnehmer Entscheidungen auf der Grundlage von seinen Emotionen (der Angst, etwas zu verpassen), anstatt auf der Grundlage von Logik und Überlegungen trifft. Besonders gefährlich ist dies für undisziplinierte Kleinanleger mit wenig Erfahrung.
Der Ausdruck „Fear, Uncertainty , and Doubt“ (FUD) stammt aus dem englischen Sprachgebrauch und kann ins deutsche mit „Angst, Ungewissheit und Zweifel“ übersetzt werden. Im Folgenden wird der Ausdruck mit FUD abgekürzt. Er beschreibt die Verbreitung zweifelhafter oder falscher Informationen über ein Unternehmen, ein Startup oder ein Kryptowährungsprojekt. Der Begriff wird auch genutzt, um eine negative Stimmung unter den Anlegern zu beschreiben. Dies kann der Fall sein, wenn schlechte Nachrichten veröffentlicht werden oder wenn der Markt einen starken Abwärtstrend aufweist.
Die ursprüngliche Bedeutung von FUD bezieht sich auf eine bösartige Marketingstrategie, die die Verbreitung negativer Informationen über die Konkurrenten eines bestimmten Unternehmens beinhaltet, mit dem Ziel, deren Glaubwürdigkeit zu untergraben. Die Idee ist, ungünstige Meinungen und Spekulationen über die Produkte oder Dienstleistungen konkurrierender Unternehmen hervorzurufen, damit die Kunden das Vertrauen verlieren. Obwohl FUD als unethische Praxis gilt, ist sie in der Geschäftswelt recht häufig anzutreffen. Viele etablierte Unternehmen versuchen, FUD über ihre Konkurrenten zu verbreiten, um ihre Kunden zu halten oder mehr Marktanteile zu gewinnen. FUD ist eine Strategie, bei der der wahre Wert der Produkte oder Dienstleistungen nicht berücksichtigt wird. Sie besteht alleinig darin, eine negative Stimmung zu verbreiten, unabhängig von den technischen Vorzügen, der Benutzerfreundlichkeit oder der Qualität. Sie zielt im Wesentlichen auf die Emotionen der Kunden ab – vor allem auf die Angst.
HODL ist ein Ausdruck, der hauptsächlich in bestimmten Foren von Kryptowährungsinvestoren verwendet wird, die sich weigern, ihre Kryptowährung zu verkaufen, unabhängig davon, ob der Preis steigt oder sinkt. Der Begriff wird häufiger während eines Bärenmarktes verwendet, wenn Anleger ihre Token oder Coins trotz des Preisverfalls nicht verkaufen wollen. HODL wurde zu einem Akronym für „Hold On for Dear Life“ und impliziert, selbst bei starker Marktvolatilität und schlechter Marktleistung nicht zu verkaufen.
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