Bei dem BISON Cryptoradar handelt es sich um eine bildliche Darstellung von Marktstimmungen über die auf BISON verfügbaren Kryptowährungen Bitcoin, Ethereum, Litecoin, Ripple (XRP) und Bitcoin Cash. Dargestellt werden die Ergebnisse der laufenden Auswertung von täglich vielen tausend Beiträgen auf Twitter. Aber wie genau funktioniert das System eigentlich und wie könnte man die Darstellungen im Cryptoradar interpretieren? Dazu mehr in diesem Blogartikel.
Bessere Informationen erlauben bessere Entscheidungen
Wie funktioniert der Cryptoradar?
- "Der Bitcoin ist toll." Diese Aussage lässt sich relativ einfach auswerten. Das Wort "toll" ist eine eindeutig positive Bewertung des Substantivs "Bitcoin". Beides wird verknüpft durch das Verb "ist".
- "Der Bitcoin ist nicht toll." Dass diese Aussage negativ gemeint ist, ist durch die Verwendung der Verneinung "nicht" eindeutig erkennbar.
- "Der Bitcoin ist ja so toll." Ist dieser Satz positiv oder negativ gemeint? Für die Maschine enthält dieser Satz kein Element, aus dem eine negative Aussage über den Bitcoin einfach abgeleitet werden könnte. Ein negativ bewertetes Adjektiv (schlecht, blöd, doof) oder eine klare Verneinung fehlen. Jedoch könnte der Satz durchaus abwertend gemeint sein, z.B. wenn man das “o” in “so” etwas gedehnt ausspricht ... Es kommt bei der Bedeutung eines Satzes eben auch auf die Umstände an. Die Feinheit der Ironie, des uneigentlichen Sprechens, ist für Maschinen nur sehr schwer erkennbar, aber gerade auf Twitter sehr beliebt.
Die Stimmung (sentiment) auf Twitter
Aus diesen Bewertungen wird ein so genanntes sentiment (= Stimmung) berechnet, allein auf der Anzahl entsprechender Tweets. Die Stimmung kann einen Wert zwischen 0 und +1 annehmen, wobei der Wert = 0 ist, wenn keine positiven Tweets vorliegen. Die beste Stimmung (Wert = +1) liegt dann vor, wenn kein einziger negativer Tweet festgestellt wurde.
Der Buzz auf Twitter
Neben der Stimmung weist der Cryptoradar auch den so genannten Buzz aus. Damit ist gemeint, ob es viele Äußerungen zu der jeweiligen Kryptowährung auf Twitter gibt oder eher weniger. Ist eine Steigerung der Anzahl der Äußerungen die Konsequenz aus den Marktentwicklungen? Das würde Beobachtungen in der Vergangenheit entsprechen: Als sich 2016/17 die Bitcoin-Kurse stark nach oben entwickelten, redete gefühlt die ganze Welt von diesem Phänomen. Das ist allerdings bei besonderen starken Kurseinbrüchen ebenso der Fall. Die Menge allein sagt also wenig über die Richtung des Kursverlaufs, sondern eher etwas über die Heftigkeit der Entwicklung.
Sentiment und Buzz werden immer auf der Basis von Tweets aus den letzten 24 Stunden ermittelt und Trends aus einem Vergleich mit dem Zeitraum davor.
Wie kann man die Ergebnisse des Cryptoradar interpretieren und daraus Strategien ableiten?
- Viel Buzz: Wenn sich eine Kryptowährung in der grafischen Darstellung des Cryptoradars in den Bereich des erhöhten Buzz bewegt, ist es überdurchschnittlich wahrscheinlich, dass da aktuell, wie man so sagt, Musik drin ist: Die Kurse bewegen sich mit größerem Ausschlag in eine bestimmte Richtung - steigend oder fallend.
- Positives Grundrauschen: Da sich alle Kryptowährungen im Cryptoradar zumeist im positiven oder zumindest im neutralen Stimmungssegment bewegen, kann man davon ausgehen, dass seit geraumer Zeit eine allgemein positive Stimmung zu diesen digitalen Währungen vorherrscht. Die Stimmen, die sich auf Twitter negativ zum Thema Bitcoin & Co äußern, sind klar in der Minderheit.
- Stay cool: Veränderungen der Stimmung bei einer Kryptowährung bewegen sich im Rahmen von positiv bis weniger positiv, jedoch kaum eindeutig in den negativen Bereich. Von daher schlagen offenbar selbst starke Kurseinbrüche nicht auf die allgemeine Grundstimmung durch. Eine mögliche Interpretation: Kein Grund zur Panik.
- Sehr sehr positive Stimmung und viel Buzz: Es hat eine positive Kursentwicklung stattgefunden, was die Charts zeigen können. Im Cryptoradar ist ein erhöhten Buzz festzustellen. Bei dieser Konstellation lässt sich öfter eine gewisse Kursstabilität beobachten.
- Die Stimmung auf Twitter verschlechtert sich zunehmend: In diesem Fall könnte es sinnvoll sein, sich einen Preisalarm mit einer Untergrenze auf BISON zu setzen, um dann ggfs. Verluste durch fallende Kurse durch Verkauf zu begrenzen.
Momentaufnahmen des Cryptoradar
Cryptoradar vom 21. August 2020
Auffällig ist die herausgehobene Position von Ripple (XRP) rechts oben. Sowohl in Bezug auf den Buzz als auch bei der Stimmung sind bessere Werte nicht möglich. Tatsächlich waren an diesem Tag bei dieser Kryptowährung besonders positive Kursausschläge zu beobachten.

Cryptoradar vom 27. August 2020
Hier fallen die guten Werte bei Sentiment und Buzz für die Kryptowährung Bitcoin Cash (BCH) ins Auge. Kursbewegungen waren allerdings an diesem Tag nicht besonders auffällig.

Cryptoradar vom 04. September 2020
Die Stimmung und der Buzz zeichnen sich durch schwache Vorzeichen aus oder anders ausgedrückt: Die Stimmung ist ziemlich im Keller. Kein Wunder: Der Markt musste starke Kursverluste hinnehmen.

Cryptoradar vom 21. September 2020
Alles normal insgesamt. Nur Litecoin (LTC) etwas schwächer und Ethereum (ETH) etwas positiver.

Fazit: Der BISON Cryptoradar ist eine Glaskugel, in der man die Gegenwart sehr scharf, aber die Zukunft nur sehr unscharf sehen kann.
Der Cryptoradar von BISON liefert Informationen über das, was aktuell auf dem Markt der Kryptowährungen an positiven oder negativen Stimmungen vorherrscht. Er macht es möglich, den Inhalt von tausenden Tweets aus den letzten 24 Stunden im Überblick zu erfassen. Schwieriger wird es, den Cryptoradar für Aussagen über zukünftige Entwicklungen zu nutzen. Zu komplex ist der Zusammenhang zwischen Kryptokursen und veröffentlichter Stimmungslage der Marktteilnehmer. Deswegen trifft auch hier die fast schon sprichwörtliche Redensart zu: “Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.”
Hinweis:
Dieser Artikel basiert auf der Masterarbeit “Twitter News Sentiment and Intraday Returns of Cryptocurrencies – An Empirical Analysis”, die Andreas Pottmeyer 2018 an der Universität Hohenheim am Lehrstuhl für Bankwirtschaft und Finanzdienstleistungen eingereicht hat. Andreas Pottmeyer ist bei BISON als Produktmanager tätig.
Deine Vorteile bei BISON:
- Einfach: Kein Wallet, kein Depot und kein Papierkram – für das Kaufen und Verkaufen von Kryptowährungen brauchst du nur die BISON App.
- Smart: “Made in Germany”: Mit einem umfassenden und mehrstufigen Sicherheitskonzept sorgt BISON für die Verwahrung deiner Kryptowährungen.
- Zuverlässig: BISON ist powered by Börse Stuttgart und damit die erste App zum Kaufen und Verkaufen von Kryptowährungen, hinter der eine traditionelle Wertpapierbörse steht.
